… für den Umgang mit der eigenen Vergangenheit hatte anscheind Hamburgs Senator für Hochschule und Forschung Jörg Dräger. Denn durch den möglichen Interessenkonflikt bei der Vergabe des Konzeptauftrages wird jetzt nicht mehr über Inhalte gesprochen, sondern über die Umstände.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Unternehmensberatung Roland Berger den Auftrag für das Konzept bekommen hat. Bei dieser Beratung hat Dräger selber in den 90ern gearbeitet. Da er auch der Vorsitzende der Kommission für die Vergabe
war, drängen sich hier einige Fragen auf. Erschwerend kommt hinzu, dass der Auftrag nicht öffentlich ausgeschrieben wurde. Rechtlich bei der ursprünglichen Budgetplanung zwar möglich, diese wurde aber mit der Zeit überschritten. Folge ist, dass eben dieser Auftrag mit diesem kompletten Volumen die Grenzen für eine europaweite Ausschreibung überschreitet.
Einen anderen Weg bei der Vergabe von Aufträgen geht der Wirtschaftssenator Gunnar Uldall. Denn seine „erste Dienstanweisung 2001 hatte gelautet, alle Vorgänge, die Mummert betreffen, nicht über seinen Tisch laufen zu lassen“. Vor diesem Hintergund drängt sich die Frage auf, welche allgemeine Regelungen sich der Hamburger Senat in dieser Frage gegeben hat, bzw. warum er sich hier keine einheitlichen Regeln gegeben hat.
Pikanterweise gibt es Senatsinten auch massive Kritik an dem Gutachten. „Der Städtevergleich bleibt (. . .) banal und zugleich irreführend.“ Besonders zum Schluss wird dieses senatsinterne Papier sehr deutlich. Denn es werden die „reinen Marketingmaßnahmen“ kritisiert und gefordert: „Reale Verbesserungen (. . .) müssen Vorrang haben“.
Schade, dass für diese beeindruckende Erkenntnis erst 239 400 Euro für externe Beratung sowie der internen Aufwand zur Bewertung aufgewendet werden mussten.
Artikel:
- „Talentstadt“-Auftrag: GAL fordert Konsequenzen (Abendblatt)
- Talentstadt: Neuer Streit um Gutachten (Abendblatt)
- „Der Städtevergleich bleibt banal und zugleich irreführend“
Schlagwörter: abendblatt, dräger, Hamburg, politik, roland berger, senat, talentstadt, vergabe
2007-08-08 um 13:04 |
[…] nur sowas von 1998, sondern auch eine Beleidigung und Respektlosigkeit gegenüber Sehbehinderten. Kein Talent bescheinigt das Hamburger Dervanil Blog dem Sentor für Hochschulen und Forschung Jörg Dräger. […]
2007-08-23 um 10:57 |
[…] einen gibt es den Senator Dräger. Er ist ja in die Kritik geraten, weil ein großer Auftrag zur “Talentstadt” durch eine Lenkngsgruppe […]