Archive for Februar 2007

Peinlich II

2007-02-25

Heute sollte es soweit sein. Endlich wollte die SPD in einer Mitgliederbefragung herausfinden, wer gegen Ole von Beust als Spitzenkandidat Anfang nächsten Jahres antreten soll. In der letzten Zeit hatte die SPD nicht inhaltliche Punkte setzen können, sondern in der Presse über den besseren Kandidaten gestritten. Inklusive von Gerüchten, Beschuldigungen und dem einen oder anderen Schlag unter die Gürtellinie.

Aber daraus wird nun nichts. Nachdem aus der verschlossenen Urne über tausend Briefwahlbögen verschwunden sind, wurden die Befragung gestoppt und auch der Parteitag, auf dem das Ergebnis offiziell bestätigt werden sollte, abgesagt. Ein neuer Versuch soll Ende März erfolgen. Zumindest wird dieses so bei Hamburg1 berichtet. Bis dahin wird dann wohl auch das öffentliche Graben Ausheben der beiden Lager hinter den beiden KandidatInnen weiter voran gehen.

Aus Grüner Sicht bin ich sehr gespannt, ob und wie die SPD aus dieser Problemlage heraus kommt. Und ob nicht das Personalgerangel im Moment der beste Weg ist, die in mehren Umfragen schon verlorene absolute Mehrheit der CDU zu retten.

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Peinlich I

2007-02-25

Die Polizei, dein Freund und Helfer. Aber anscheinend nicht in Fragen der Orthografie. Wenn schon auf einer offiziellen Visitenkarte der Name der Stadt nicht richtig geschrieben wird… Dann gute Nacht.

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Danke Karl-Heinz für die reale Vorlage.

Klatschstatistik

2007-02-24

Bei der Hamburger SPD gibt es momentan ein Problem. Nach diversern innerparteilichen Steitigkeiten entscheiden an diesem Wochenende die Parteimitglieder über die Spitzenkandidatin bzw. den Spitzenkandidaten der Partei für die Bürgerschaftswahlen im nächsten Jahr. Zur Wahl stehen der Parteivorsitzende Mathias Petersen und seine Stellvertreterin Dorothee Stapelfeldt.

Im Vorfeld dieser Entscheidung gab es diverse Kandidatenhearings in den Hambruger Bezirken. Regelmässig wurde dabei in der Presseberichterstattung versucht, Zustimmung und Ablehnung zu den beiden kandidierenden Personen aus dem Verhalten des Publikums abzuleiten.

Das Hamburger Abendblatt ist jedoch ein wenig übers Ziel herausgeschossen. Man kann jetzt exakt nachlesen, wie lang bei welchen Phrasen das Publikum wie laut applaudiert hat. Einmal für Petersen und einmal für Stapelfeldt.  So verfährt man also, wenn man keine passende Umfrage bekommen kann, keine andere Basis für Spekulationen und Berichterstattung.

In einem Punkt ist es verstädnlich, denn inhaltlich wird dieses Rennen um die Spitzenkandidatur nicht ausgeführt. Beide stehen für eine ähnliche Politik, sind dem gleichen Flügel zugeordnet. In Detailfragen gibt es Differenzen, die dann auch diskutiert werden.

Am Ende kann man als Grüner nur hoffen, dass die SPD nach der Entscheidung zur Geschlossenheit  zurück findet, damit Anfang 2008 die absolute Mehrheit und der damit verbundene Murks der von Beust CDU endlich beendet werden kann.

Streit um das Kindeswohl

2007-02-19

Es ist ja eine spannende Debatte. Frau von der Leyen hat anscheinend innerhalb der Union ein Thema auf die Tagesordnung gebracht, das auch innerhalb der Gesellchaft sehr kontrovers gesehen wird. Wer soll sich um die „Kleinen“ kümmern. Ist es besser, Mutter sitz mit dem Kind zu Hause, oder das Kind wird schon nach dem ersten Lebensjahr in eine Kita gebracht.

Im Blog der Tageschau geht es zu diesem Thema auch schon hoch her. In einem Kommentar bezieht „Susanne v. Puttkamer“ eindeutig Position und erhebt schwere Vorwürfe. Kinder gehören mit der Mutter nach Hause. „Für Kleinkinder (unter 3 Jahren) ist die individuelle Betreuung in der Familie besser, als die kollektive Betreuung außerhalb. Dass diese über jahrzehnte gefestigte und im wesentlichen unbestrittene wissenschaftliche Erkenntnis konsequent bei der Debatte ignoriert wird, hat Methode.“

Ganz so einfach ist es dann wohl nicht. Nur weil man lange nach einer Methode verfahren ist, muss sie nicht richtig sein. Aus meiner männlich-laienhaften Sicht ist das erste Argument gegen diese Ansicht ein praktisches. Nur weil man genetisch in der Lage ist, Kinder zu bekommen, ist man nicht automatisch ein pädagogisches Genie. Es gibt empirische nachweisbar Techniken, wie man Kinder eher besser oder eher schlechter erziehen kann. Niemand würde es wagen, Autofahren ohne Führerscheinprüfung zu fordern. Andererseits wird gibt es keine Prüfung, bevor Mensch Mutter (oder Vater) werden darf.

Nur nicht Missverstehen, ich fordere hier keinen Elternführerschein. Jedoch bin ich fest überzeugt, dass gerade hier eine gewisse pädagogische Begleitung des Heranwachsens durchaus sinnvoll ist. Stellt sich die Frage, ab wann das wichtig ist. Das hängt wohl von vielen Faktoren ab. Insbesondere der Bildungsstand der Eltern scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen. Letzteres hat ja auch die Pisa-Studie belegt.

Hier liegt auch ein entscheidender Punkt, der in den Debatten oft übersehen wird. Wer auf hohem sprachlichen Niveau die Debatte führt, von der „Familienmanagerin“ wie im Werbespot eines Staubsaugerherstellers spricht und über die Rückkehr „in einen qualifizierten Beruf“ nachdenkt, hat die Wahl. Und entscheidet sich für den einen Weg. Das ist zu respektieren (nicht meine Entscheidung, aber ich bin auch nicht in dieser Situation). Aber es gibt auch viele Eltern (oder besser: Mütter), die sich gerne anders entscheiden wollen. Und das ist ihr gutes Recht. Leider sind einfach die Rahmenbedingungen noch nicht gegeben, dass sich Mütter frei für den einen oder den anderen Weg entscheiden können. Ohne geeignete KiTa im Ort geht es dann nun mal nicht.

Du Pauschalistin!

2007-02-18

Neulich mit Hase auf dem Sofa. Beim werbepausenüberbrückenden Zappen tauchte die gute Nina Hagen im Programm auf. Da viel mir doch der Auftritt von ihr bei Maischberger im vorletzten Jahr ein. Eine der weniger Sendungen, die ich tatsächliche gesehen haben. Mitten im Wahlkampf, ich total fertig, wollte nur noch ein paar Minuten vor dem Fernseher abschalten, finde die Sendung, kann nicht abschalten… War eine lustige Runde, die sich über den Einfluss einer (damals noch nur potentiellen) Kanzlerin Angela Merkel auf die Frauenpolitik unterhalten hat. Hier der Ausschnitt, gefunden bei YouTube:

Auch die „Anmerkungen“ von Oliver Kalkofe finden sich dort.

Post von Endemol

2007-02-14

Heute hatte ich eine Email im Postfach. Absender war Endemol, ich habe wohl irgendwann einmal bei denen meine Email Adresse hinterlassen.

Welcher junge türkisch-stämmige Mann ist auf der Suche nach seiner Traumfrau? Vertraut er dem Urteil seiner Mutter? Welches Mutter-Sohn-Duo hat Lust auf eine große Herausforderung? Wir freuen uns auf zahlreiche Zuschriften und Bewerbungen sowie auf Eure Fragen zu diesem Fernsehformat.

Irgendwie bin ich die falsche Adresse für diese Anfrage. Erstens und zweitens habe einen Freund. Außerdem bin ich trotz meine dunklen Harre nicht türkisch stämmig. Und auch wenn ich meiner Mutter vertraue, einen Partner (oder in diesem Fall: eine Partnerin) suche ich mir wenn dann schon selber aus. Das wäre ja noch schöner.

Ansonsten gehe ich jetzt mit dem Hase lecker essen. Allen anderen: fröhlichen Valentinstag!

Shared Space oder getrennte Spuren

2007-02-09

Am Dienstag abend war Hans Monderman in der GAL Fraktion zu besuch und hat abends im Bürgersaal des Rathauses mit über 70 Personen sein Shared Space Konzept diskutiert. In einem rund einstündigen Vortrag hat er zuerst die Hintergrunde und Methoden erläutert. Und das nur sehr spannend und plastisch, sondern durchaus auch unterhaltsam.

Monderman 22 - Version 2Monderman 29Monderman 13Monderman 18Mondermann 8

Aber worum geht es bei Shared Space? Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Verkehrskonzept, das nicht mehr die Separation einzelner Klassen von Verkehrsteilnehmern zum Mass der Dinge erhebt, sondern den Strassenraum als öffentlichen Raum gestalten und ein miteinander Organisieren will. Hört sich erst einmal sehr theoretisch an. Erreicht wird dieses durch den massiven Abbau von Regeln, Schildern und einer Aufhebung der Spurentrennung. Das hört sich erst einmal schrecklich an. Ich will doch keine Auto auf meinem Radweg haben. Die parkenden sind doch schon schlimm genug.

Das waren auch die ersten Gedanken von Hans Monderman als er vor gut 20 Jahren aus einer Not heraus zu diesen Maßnahmen griff (sehr schön nachgezeichnet im Artikel „Gefahr ist gut“ der ZEIT). Damals war er noch von dem Erfolg solcher Maßnahmen überrascht, heute ist dieser Bereich auch aus Sicht der Verkehspsychologie untersucht. Auch die EU hat inzwischen ein Programm aufgelegt, an dem sieben Gemeinden in den Niederlanden, Belgien, England, Dänemark und Deutschland beteiligt sind.

Ein Punkt wurde in der Diskussion als besonders wichtig für den Erfolg des Projektes herausgestellt. Der Wille, es umzusetzen. Wenn der politische Wille stimmt, kommen vergleichbare Projekte zu beeindruckenden Ergebnissen, was Verkehrssicherheit und Lebensqualität angeht. Darüber hinaus ist es ebenfalls wichtig, dass in der Planung alle Betroffenen eingebunden werden. Sowohl die Menschen vor Ort, die Behörden, aber auch Vertreterinnen von Behindertenverbänden. Sowie die weiteren Interessengruppen vor Ort.

Nur wenn alle am Projekt mitwirken können und wollen, erhält man am Ende einen neuen Bereich öffentlichen Raum, der von alle Menschen gleichermassen genutzt werden kann und die Lebensqualität steigert. Es wird spannend sein, geeignete Ecken von Hamburg für solche Projekte zu finden und dann hoffentlich auch mal auszuprobieren.

ARGH! – Es schneit!!!

2007-02-06

Ich glaube es nicht… Da guckt man einmal fünf Minuten nicht vom Rechner auf, und draussen fängt es einfach an zu schneien. Und zwar dicke Flocken…! Gestern war es eher noch regnerisch-feucht-nass… Und die Flocken bleiben sogar liegen… (Bild wird nachgereicht)

Bei Ikea

2007-02-05

Wo sonst trifft man sich an einem Samstag nachmittag? Da steht man nichts ahnend im Bistro in der Schlage, als auf einmal von hinten ein „Hallo Kai“ ertönt. Da quält man sich über eine Stop-And-Go Anfahrt, durch das Parkplatz suchen. Übrigens gemeinsam mit ungefähr zehntausend anderen, die fleißig blinkend vor jeder in den nächsten drei Stunden freiwerdenden Parklücke stehen. Das Itüpfelchen an dieser Stelle sind dann die eifrigen Einkäufer, die einen kleinen Spiegel und zwei Zeitschriftenhalter auf dem grössten verfügbaren Wagen in mitten der freien Gasse rumrollern, damit auch ja niemand an ihnen vorbei kommt.

IMG_0136Und warum quält man sich an einem Samstag durch so etwas? Ich meine, es ist ja keine Überraschung, das es so laufen würde. Nunja, Hase hat seine Bücher aus dem Keller geholt. Während er die ganze Zeit am überlegen war, ob die Regalfläche überhaupt voll wird, hat mal eben schnell 2 Meter Stephen King, 1 Meter Martha Grimes und Elizabeth George und einen halben Meter Agatha Christie aus dem Hut gezaubert. Da wurde der Anbau einfach nötig.

Aber jetzt steht alles. Und die Wohnung hat eindeutig gewonnen. Es ist noch nicht alles an seinem Platz, aber das wird sich auch noch finden…