Archive for Mai 2008

Neues von Indawo

2008-05-28

Neulich habe ich ja schon einmal vom StartupWeekend in Hamburg berichtet, hier alternativ auch der Bericht von denQuer. In der finalen Abstimmung hat sich das Projekt „indawo“ durchgesetzt. Das Projekt hat nicht nur am Wochenende Fahrt aufgenommen, sondern diesen Schwung auch in die folgende Zeit weiter tragen können. Doch was ist indawo eigentlich?

indawo [inˈda:wo] kommt aus der Sprache der Zulu. Es heißt ‘Platz, Ort’. Aber indawo ist noch viel mehr. (Quelle)

indawo ist eine Plattform, mit der sich der richtige Ort für den speziellen Anlass finden lässt. Vom ersten Date über Heiratsanträge, Geburtstagsfeiern, Businessveranstaltungen bis zur großen Gala oder einem Konzert. Für jeden Anlass ist der richtige Ort in der Datenbank, zumindest ist es das Ziel. Suchkriterien können dabei die Größe, Ausstattung, vorhandenes Catering und Übernachtungsmöglichkeiten sein. 

Nachdem auf dem Wochenende schon fleissig nach Veranstaltungsorten gesucht wurde, gibt es jetzt schon eine breite Mischung in der Datenbank (zu finden unter dev.indawo.de). Am 2. Juni soll dass Projekt dann als beta auf die breite Öffentlichkeit losgelassen werden. Auf dem Wochenende ist nicht nur alles rund um die Plattform und den Businessplan entwickelt worden, sondern auch ein Promovideo entstanden:

via youtube

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Teamplayer? Fehlanzeige!

2008-05-26

Manchmal frage ich mich, was in den Köpfen der Strategen der Bundes-SPD vorgeht. Ich kann ja verstehen, wenn man vor dem Hintergrund der Wahlen im nächsten Jahr seine Eigenständigkeit betonen möchte. Insbesondere auch durch die Nominierung von Gesine Schwan als Bundespräsidentenkandidatin, egal was von Seiten der CDU, CSU oder FDP jetzt an Vorwürfen kommt. Es ist bestimmt keine Hilfe für die Arbeit in der Koalition, aber wenn man das nicht im Koalitionsvertrag geregelt hat, dann ist das jetzt so.

Fakt ist aber, dass CDU, CSU und FDP in der Bundesversammlung gemeinsam hinter Horst Köhler stehen. Und damit stellen sie abhängig von von der Landtagswahl in Bayern einen großen Block der Stimmen. Die SPD dagegen steht momentan allein dar. Die Linke denkt über die Nominierung einer eigenen Person nach, bei uns Grünen wird die Frage erst nach den Wahlen in Bayern beantwortet werden. Damit fehlen der SPD noch viele Stimmen, um überhaupt in die Größenordnung des rechten Lagers zu kommen.

Aber bisher scheint es nicht so, als ob die SPD auf die anderen Parteien zugegangen ist und versucht hat, einen Block gegen die Stimmen von Union und FDP zu schmieden. Gesine Schwan ist damit auch (bisher) keine gemeinsame Kandidatin des linken Lagers. Ich würde eigentlich von der SPD erwarten, hier nicht nur (mal wieder) eine Frau als aussichtslose Behelfskandidatin aufzustellen. 

Dazu gehört auch, mögliche Partner mit einzubeziehen. Und zwar bevor die Entscheidung gefallen ist, selbst wenn sie am Ende nicht anders aussieht. In diesem speziellen Fall würde das natürlich die rot-rot-grünen Spekulationen nähren. Aber wenn man es mit der Nominierung von Gesine Schwan ernst meint, muss man auch diesen Weg gehen. Ansonsten ist es nur eine Luftnummer, die nicht nur den Partner in der großen Koalition verstört, sondern auch mögliche Bündnispartner vor den Kopf stossen kann.

Mal sehen, wie die öffentliche Meinung darauf reagiert. Mein Eindruck im Moment ist allerdings immer noch, dass die SPD keine langfristige Strategie bis zur Bundestagswahl hat. Leider.

Dannys neue Video-Homepage

2008-05-24

Ich bin gerade mal über die neue Videohomepage von Danny Cohn-Bendit gestolpert. Hatte das auf der Grünen Website schon gesehen, aber erst der Tweet von „Die_Grünen“ war dann der wirkliche Auslöser. Ansehen lohnt sich: http://www.dcbn.eu/

Technisch auf jeden Fall super gemacht, auch wenn manches Video etwas zu verspielt wirkt. Die Idee mit den Kategorien finde ich auch gut, um nicht nur das Modell „Wort zum Sonntag“-Videocast zu haben. Noch gibt es keine Berge von Inhalten, aber die Richtung ist gut. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

Natürlich ist es eine One-Man-Show, aber vom Ansatz her für politische Kommunikation und Selbstdarstellung im Internet wirklich gut.

PS.: Ich finde es toll, dass man mit den Europa-Sternen unter der Videos auch noch spielen kann, einfach mal ausprobieren.

Locker-Lernen Abschlusspräsentation

2008-05-24

Letztes Wochenende hat in Hamburg das StartupWeekend stattgefunden. Dort habe ich in der Gruppe mitgearbeitet, die „locker-lernen“ entwickelt hat. Hier jetzt die Präsentation, mit der zum Ende des Wochenendes die Ergebnisse vorgestellt wurden. Inklusive der technischen Probleme mit dem Sound und dem Internetzugang:

http://video.google.com/googleplayer.swf?docid=-8118539893772895242&hl=en

Anbei auch noch einmal eine Version in besserer Qualität zum Herunterladen (knapp 40 MB). Das Promo-Video gibt es im Blog zu locker-lernen noch einmal in besserer Aufläsung als hier abgefilmt.

Komisches Demokratieverständnis

2008-05-23

Das offenbart sich momentan bei der Schüler Union. Zumindest wenn man im heutigen Abendblatt (und taz: ausführlicher und mit Reaktionen) die Forderung liesst, die Linkspartei sollte verboten werden. Ich bin kein Freund der aktuellen populistischen Politik dieser Partei, aber als Verfassungsfeindlich ist sie nur schwer einzuschätzen. Schon die Debatte in der letzten Zeit um die Überwachung der Linkspartei durch den Verfassungsschutz hat gezeigt, wie gering der Anteil der extremen Mitglieder ist.

Natürlich muss sich eine Partei damit auseinander setzen, wenn ein Teil ihrer Mitglieder extreme Ansichten hat. Da muss auch die Linke noch mehr Initiative ergreifen und nicht wegen jeder einzelnen Stimme mit offenen Listen auch noch KPDler und anderen den Einzug in die Parlamente ermöglichen. Aber das verbieten einer Partei ist ein sehr harter Schritt, der in einer Demokratie zwar passieren kann, aber nicht passieren soll.

Ganz allgemein: Wenn eine Partei mit einer bestimmte Ansicht viel Zustimmung bei Wahlen erhält, kann das vieles bedeuten. Von einem sympathischen Kandidaten (oder Kandidatin) über die richtigen Inhalte, eine gute Kampagne bis zu polemischen Forderungen. Gerade letzteres ist ja oft unter dem Stichwort „Protestpartei“ in der letzten Zeit passiert. Sowohl in Richtung Linke als auch in Richtung rechter Rand. Hier setzte ein Verbot einer Partei zwar an den aktuellen Folgen an, das grundsätzliche Problem jedoch wird damit nicht behoben.

Statt ein Verbot zu fordern sollte die Schüler Union sich einmal Fragen, warum so viele Menschen auf einmal Links wählen. Und welche Politik diese Menschen wirklich wollen. Vielleicht würden ja auch schon glaubwürdige Jugendorganisationen dazu beitragen. Wenn die Schüler Union den Sohn eines DVU-Bürgerschaftskandidaten, der aus seiner rechten Einstellung keinen Hehl macht, in einen Kreisvorstand wählt, wenn die Junge Union einen Kreisvorsitzenden hatte, der nach rassistischen Ausfällen sein Amt verlor, dann sollte man ganz vorsichtig sein, Verbotsforderungen auf Grund von Extremismus zu äussern. 

Hamburg ist bunt

2008-05-21

Zumindest was die politischen Koalitionen angeht, ist Hamburg inzwischen eine sehr bunte Landschaft geworden. Nach der Wahl im Februar haben die unterschiedlichen Mehrheitsverhältnisse neu Bündnisse nötig gemacht. In der letzten Legislatur gab es nur zwei schwarz-grüne Bündnisse, in Harburg und in Altona. Beide können und wollen auch in dieser Legislatur weiter machen. In sofern haben diese beiden Koalitionen auch den Weg für die schwarz-grüne Koalition auf Landeseben bereitet.

Im Bezirk Mitte soll die rot-grüne Koalition weiter fortgeführt werden, der Koalitionsvertrag ist ausgehandelt und von beiden Partner beschlossen. Mitte ist auch der einzige Bezirk, in dem diese Konstellation eine Mehrheit hat. In Eismbüttel wird gerade über ein rot-grünes Kernbündnis verhandelt, dem aber in der Bezirksversammlung eine Stimme zur Mehrheit fehlt. Hier wird mit der FDP und den Linken sondiert, wie eine Zusammenarbeit aussehen kann.

Im Bezirk Nord dagegen wurde von grüner Seite mit beiden großen Parteien gesprochen. Allerdings hat sich die CDU hier wesentlich offener für Grüne Inhalte gezeigt, so dass auch hier schwarz-grüne Verhandlungen laufen. Besonders strittiger Punkt in den Verhandlungen ist immer die Wahl des Bezirksamtsleiter, eine der wichtigsten Möglichkeiten die Politik im Bezirk auf die nächsten Jahre zu prägen. Der Bezirksamtsleiter ist Verwaltungschef und fungiert im Prinzip auch als eine Art Bezirksbürgermeister. Ein wichtige grüne Forderung ist, dass dieser Posten durch eine Ausschreibung besetzt wird, bei der weniger das Parteibuch der Bewerbenden als die fachliche Qualifikation eine Verwaltung zu führen im Mittelpunkt steht. Anscheinend hat die CDU in Nord hier mehr Spielraum für eine solche Lösung gezeigt, während die SPD auf ihren Erbhöfen bestehen wollte.

Ärgerlich aus Grüner Sicht hingegen ist Wandsbek. Durch das Wahlergebnis war die CDU gezwungen, sich einen Partner zu suchen. Es gab auch Gespräche zwischen grün und schwarz. Als jedoch Vasco Schultz mit seinem Mandat zur Linken gewechselt ist, wurden diese von der CDU beendet. Damit wird Wandsbek jetzt wohl schwarz-gelb regiert werden. Und schon in den ersten Statements sieht man, wo das hin geht. Die neuen Partner hätten „entkrampfteres Verhältnis zu neuen Bauvorhaben“. Also bauen gegen Bürgerwillen, zumindest würde das Christiane Blömeke wohl so sehen, die wegen einem zu nicht verhindernden Bauvorhaben schon über eine Rückgabe ihres Mandates nachgedacht hat.

Achja, Bergedorf gibt es auch noch, allerdings habe ich leider keine Infos finden können, welche Konstellation hier gebildet wird. Die CDU ist zwar stärkste Kraft, aber alleine reicht es nicht. 

Aber wie man sieht, es gibt unterschiedliche Konstellationen, je nachdem welche Übereinstimmungen sich inhaltlich, oder manchmal auch personell Ergeben. Damit könnte es zusammen mit der schwarz-grünen Koalition im Rathaus tatsächlich zu einer Überwindung des Lagerdenkens kommen. Die wirklichen folgen wird man aber erst mit der Zeit und den nächsten Wahlen in Bund und Ländern sehen. 

Ich bin Gründer

2008-05-20

Am Wochenende hat in Hamburg ein Startup Weekend stattgefunden. Die Idee ist einfach: 140 Leute, knapp 20 Ideen von denen 2 im Verlauf des Wochenendes ausgearbeitet werden und am Ende dann eine Neugründung. Mit diesem breiten und umfassenden Vorwissen habe ich mich dann auch in das Easthotel gewagt.

Zu Anfang ging es erst einmal darum, aus den knapp 20 Ideen die beiden interessantesten herauszufiltern. Dazu hatte jede und jeder Ideengeben 3 Minuten Zeit, ihre bzw. seine Idee ohne Hilfsmittel vor der versammelten Runde vorzustellen. In der folgenden Abstimmung wurden dann zwei Ideen ausgewählt, die dann von jeweils einer Hälfte der Runde konkretisiert und umgesetzt wurden. Das waren einerseits die Idee für einen einen Locationscout, der dabei helfen soll, den passenden Veranstaltungsort für die gewünschte Veranstaltung zu finden, und eine Nachhilfeplatform, die ein besonderes Gewicht auf den direkten Kontakt zwischen Hilfesuchenden und möglichen Tutoren legt.

Mir erschien die Idee mit der Nachhilfeplatform spannender, also habe ich mich dieser Runde angeschlossen. Dann ging es an das Richtig eingemachte. Denn zu der ursprünglichen Idee existieren dann auch erst einmal 70 verschiedene Interpretationen, was es denn genau werden soll. Und auch die Frage, was innerhalb des Wochenendes geleistet werden kann, musste geklärt werden. Da auch unterschiedliche Runden am arbeiten waren, deren Mitglieder sich auch erst einmal zusammenfinden mussten, erschien der Beginn etwas sehr chaotisch. Auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Aufgabenbereichen musste sich erst finden. Immerhin konnte man sich auf einen Namen für das Kind einigen: locker-lernen.de

Um 20:00 Uhr war dann aber schon der erste Tag im Easthotel zu ende, ohne dass wirklich schon ein Ergebnis zu greifen wäre. Deshalb hat sich eine kleinere Runde zusammengefunden, die noch weiter am Konzept und der Umsetzung feilen wollte. Bis drei Uhr nachts wurde dann noch an den Details gefeilt. Nach dieser Runde hatte ich endlich das Gefühl, ein greifbares Konzept vor mir zu sehen. Auch erste Designansätze zeigten sich, es wurde richtig konkret. 

Nach viel zu wenig Schlaf ging es dann am Sonntag im Easthotel weiter. Die Skibbles der einzelnen Seiten wurden ins Design umgesetzt, die Zahlen für den Businessplan erarbeitet und erste Videos gedreht. Am Ende stand dann eine pre-alpha Version, die einen guten Einblick in die generelle Ideen geliefert hat (inzwischen aber wieder offline, schliesslich nicht mehr als ein dummy). 

Alle unterschiedlichen Arbeitsergebnisse wurden dann für die finale Präsentation zusammengetragen. Dort traf dann unser Projekt „locker-lernen.de“ auf das Locationportal „indawo.de„. Beide Projekte wurden von viel Applaus und Begeisterung von beiden Gruppen, allerdings auch von einigen technischen Problemen (natürlich der Beamer) begleitet. Nach den beiden 15minütigen Präsentationen (Videos) wurde dann abgestimmt, welches der beiden Projekte an diesem Wochenende gegründet werden soll. (Hintergrund: Es gab eine vorher gegründete Limited nach britischem Recht. Auf Grund des Wochenendes konnte keine zweite in der kurzen Zeit angemeldet werden). Diese Abstimmung hat leider, aber verdient, „indawo.de“ gewonnen.

Damit bin ich jetzt offiziell Teilhaber und Mit-Gründer der indawo ltd. Obwohl das Projekt „locker-lernen.de“ damit noch nicht ein richtiges Startup ist, soll die Idee weiterhin verfolgt und weiterentwickelt werden. Da dieses beim letzten Mal mit der Gründung edelbild.de zum Teil eher schwierig gelaufen ist, bin ich vorsichtig die Zukunftschancen beider Unternehmen einzuschätzen. Wenn die Begeisterung des Wochenendes allerdings weiterhin trägt, sollte das klappen! Vielen Dank an Cem und Jason, die das ganze initiert und organisiert haben sowie alles Beteiligten für eine spannendes und lehreiches Wochenende.

Schwarz-Grün in Amt und Würden

2008-05-07

Nachdem sowohl die GAL auf einer Mitgliederversammlung als auch die CDU auf einem Landesausschuss (kleiner Parteitag) für den Koalitionsvertrag gestimmt haben, wurde heute Ole von Beust als erster Bürgermeister Hamburgs wiedergewählt. Mit 69 Ja-Stimmen, einer mehr als CDU und GAL zusammen haben. Ob diese Stimme von der Linken kam oder von der SPD wird sich wohl nicht klären lassen.

Bei der Bestätigung der Senatorinnen und Senatoren sind jedoch nur 67 Ja-Stimmen zusammen gekommen. Hier hat also jemand aus den Reihen der Koalition gegen den Personalvorschlag gestimmt. Bei 61 nötigen Stimmen für eine Mehrheit in der Bürgerschaft also noch deutlich, aber ärgerlich.

Die Koalition kann jetzt also die Arbeit aufnehmen. Und genug zu tun gibt es ja auch schon. Denn wie es auf der grünen Mitgliederversammlung hiess: „Wir haben eine Legislatur Zeit, aus denn „soll“s des Vertrages ein „ist“ zu machen. Und da wird es bestimmt noch genug Steine und andere Stolperstellen geben. Die nächsten vier Jahre werden also spannend bleiben. 

Aber ich bin froh, dass Justiz-, Schul- und die kombinierte Stadtentwicklungs- und Umweltbehörde jetzt mit grüner Hand geführt werden.